Ein Artikel der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 25.07.2019
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Landkreis München, 25.07.2019
Grünwald
Bis zu 64 öffentliche Ladesäulen
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Von Claudia Wessel
Grünwald wird zum Eldorado für Elektrofahrzeugbesitzer. Nachdem der Landkreis München ein einheitliches Ladesäulensystem beschlossen hat, werden solche auch in Grünwald in großer Anzahl gebaut werden. Mit der Umsetzung beauftragt ist das Büro E-Quadrat. Dessen Vertreter stellte das Konzept am Dienstagabend im Gemeinderat vor. Die Pläne wurden genehmigt und 135 000 Euro im Haushalt 2019 sowie 400 000 Euro im Haushalt 2020 vorgesehen.
Geplant sind demnach 26 öffentliche Ladesäulen an 13 Standorten. Die Kabel werden jedoch so vorbereitet, dass man diese problemlos aufstocken kann, sodass bei einem wirklich großen Bedarf letztlich 64 öffentliche Ladestationen existieren könnten. Die Standorte werden sein: Lil-Dagover-Ring, Grünwalder Einkehr, Freizeitpark nahe der Verwaltung und an der Tennishalle, Südliche Münchner Straße bei Rewe und Shell-Tankstelle, Evangelisches Pfarrzentrum, Schlosspassage, Hotel Alter Wirt, Josef-Sammer-Straße, Parkgarage, Rossmann, Laufzorner Straße 14, Wertstoffhof. Die ersten vier Standorte sollen noch in diesem Jahr bestückt werden, weitere vier in 2020, der Rest im dritten Bauabschnitt. Die Leistung je Ladepunkt soll 22 Kilowatt betragen. In der öffentlichen Parkgarage soll es auch einen Punkt mit 50 Kilowatt geben.
Auch die Anzahl nicht öffentlich zugänglicher Stromtankstellen ist bereits jetzt beachtlich und wird noch steigen. 56 Stück gibt es im Haus der Begegnung, wo jeder Wohnung ein Parkplatz samt Ladestation zugeordnet ist. Diese großzügige Ausstattung hatte Kritik von SPD, FDP und Grünen hervorgerufen. In der Gemeinderatssitzung sagte unter anderem Ingrid Reinhart (Grüne) im Haus der Begegnung habe bisher niemand ein Elektroauto. Wegen der hohen Anschaffungskosten sei auch fraglich, ob Bewohner von günstigen Wohnungen sich ein solches kaufen würden. Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) erklärte, man könne sich vorstellen, dass etwa der Pflegedienst dort seine E-Autos laden könne.
Vorhanden sind auch bereits zehn Ladesäulen bei Bavaria Film, zwei auf dem Kundenparkplatz bei RTL2, vier in der Rathaus-Tiefgarage und zwei auf der Eierwiese. Geplant sind zwei weitere bei Sixt, weitere 20 bei Bavaria Film, sechs bei RTL2, zwei weitere im Rathaus, zehn im Sozialzentrum im Haus der Begegnung und zwei in der Tiefgarage des Gymnasiums.
Auch an Elektrofahrräder soll gedacht werden. Allerdings sollen Ladestellen für E-Bikes getrennt von den Ladesäulen für E-Autos gebaut werden, da sich beides technisch schlecht vereinen lasse, so der Vertreter von E-Quadrat. Der Strom für E-Bikes soll voraussichtlich kostenlos sein, an den Ladesäulen für Autos wird mit dem Backendsystem zum Laden und Bezahlen gearbeitet. Die Grüne Reinhart und Michael Ritz von der FDP zogen einen gemeinsamen Antrag dazu in der Sitzung zurück, da er genau das forderte, was nun im Konzept der Gemeinde verwirklicht wird. Beide fühlten sich allerdings übergangen. Sie seien nicht informiert worden, dass das Konzept für Elektromobilität schon so weit fortgeschritten ist. Dann hätten sie sich ihren Antrag ja sparen können, so Reinhart. Bürgermeister Neusiedl beharrte darauf, er habe immer wieder darüber informiert.
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