Gemeindliches Bauvorhaben Wasserwerk: GRÜNE Fraktion beantragt ökologische und nachhaltige Bauweise

DIE GRÜNEN Gemeinderat Grünwald
Susanne Kruse / Holger Ladewig / Ingrid Reinhart / Bettina Schreyer
Gemeinde Grünwald

Herrn 1. Bürgermeister Neusiedl
Rathausstr. 3
82031 Grünwald

Grünwald, 05.02.2023

Bauvorhaben neues Wasserwerk Bergheimstr. 4, Vergabe der Architektenleistungen

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats,

in der Sitzung vom 31. Januar 2023 hat der Gemeinderat vier Architekturbüros ausgesucht, die ein
Angebot für die Planung des beschlossenen Neubaus nach Honorarordnung für Architekten und
Ingenieure abgeben sollen. Leistungen 1-4 mit der Option auf 5. Das Gebäude soll durch einen
Generalunternehmer schlüsselfertig nach unseren Vorstellungen errichtet werden.
Die GRÜNE-Fraktion beantragt, dass bei dieser Vergabe die ökologische und nachhaltige Bauweise
als wichtiges Kriterium mit vorgesehen wird, und den beteiligten Architekturbüros auch jetzt schon so
genannt wird.

Es muss ein Umdenken in unserer Baukultur stattfinden. Es darf nicht nur Wirtschaftlichkeit an
oberster Stelle stehen. Die öffentliche Hand hat eine immense ökologische, soziale und baukulturelle
Verantwortung den nächsten Generationen gegenüber.
Bei Neubauten ist auf den geringsten CO2 Fußabdruck zu achten. Prioritär sollte ein Kreislaufdenken
anstatt eines linearen Denkens hinsichtlich Materialeinsatz sein.
Es sollten nur Materialien verbaut werden, die einen vollständigen Stoffkreislauf aufweisen können.

Die Gemeinde Grünwald ist finanziell phantastisch aufgestellt und könnte sich eine ökologische
Vorreiterrolle leisten. Es ist Phantasie und Wille zu Neuem gefragt.
Wir appellieren an alle Verantwortlichen, endlich aus dem Gerüst auszubrechen, angebliche
Wirtschaftlichkeit an erste Stelle zu stellen, schädliche Baustoffe zu verbauen und nicht recyclebaren
Bauschutt oder Sondermüll zu produzieren, nur weil es in der Erstellung eines Gebäudes momentan
billiger scheint. Im Nachhinein ist es das nicht!!!

Entscheidend für den Klimaschutz ist nicht die Betriebsenergie allein, sondern die Emissionen, die
bei Herstellung, Betrieb und Rückbau entstehen. (Graue Energie)
Neue modulare Gebäude müssen so geplant werden, dass ein Umbau oder eine Umnutzung einfach
möglich ist, und Bauten somit lange und vielfältig bespielt werden können. Beispiele gibt es
inzwischenin unserer näheren Umgebung, siehe Gewerbegebiet Oberhaching,
Geschosswohnungsbau in Rosenheim usw.

Der renommierte DAM-Preis für Architektur ging aktuell an das Landratsamt Starnberg für den
Erweiterungsbau, der auch unter ökologischen Gesichtspunkten ein beispielhaftes Bauwerk ist. Hier
ist die öffentliche Hand der Bauherr. Ein Beweis, dass es auf jeden Fall als Gemeinde möglich ist, die
von uns verlangte Bauweise umzusetzen. Die in der Sitzung vorgebrachten Bedenken, dass ein
ökologisch und nachhaltig errichtetes Gebäude für das Wasserwerk sich preissteigernd auf den
Wasserpreis auswirken könnte, sind zu vernachlässigen. Der Wasserpreis wird von anderen
Kostenstellen bestimmt (Kanalbau, Sanierung usw.). Die Miete für die Räume im neuen Wasserwerk
wird da nur eine völlig untergeordnete Rolle spielen, zudem das Verwaltungsgebäude auch von
anderen Abteilungen genutzt werden wird.

Wir bitten um Zustimmung unseres Antrags.

Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Reinhart
Fraktionsvorsitzende

 

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